Tequila

Ein Plädoyer für „sogenannte Kampfhunde“

Tequila kam im Januar 2009 als Abgabehund zu uns ins Tierheim. Hier der Bericht des neuen Besitzers, der ihm im Oktober 2009 ein neues Zuhause gab:

„Wie die Frauen so sind, ging meine Frau schon länger mit der Anschaffung eines Hundes schwanger.

Sie war und ist der Meinung, er tut meiner Gesundheit gut (da hat sie nicht ganz unrecht).

Da wir der Meinung sind, dass man auch den Tieren aus dem Tierheim eine Chance geben soll, fuhr meine Frau im Juli 2009 mit meinem Sohn im Tierheim vorbei. Einfach mal schauen.

Die erste Begegnung

Tequila zeigte sich gar nicht von seiner schönen Seite.

Sie erzählte mir abends, dass Tequila sie nur böse angebellt hatte und sie glaube nicht, dass sie so einen Hund haben wolle. Da sind noch so viele andere Hunde und die seien alle „netter“ gewesen, als der Staff-Mix.

Darauf fragte ich sie, ob der Hund im Zwinger gewesen war, als sie ihn gesehen hat, was sie bejahte. Ich sagte ihr, dass man Hunde nicht im Zwinger beurteilt und der Entschluss stand fest, dass wir zusammen noch einmal ins Tierheim fahren und uns Tequila genauer anschauen - und dieses Mal aus dem Zwinger holen lassen. Samstags war es dann soweit und wir gingen zusammen nach Bad Kreuznach ins Tierheim.

Der zweite Blick

Tequila war gerade unterwegs, aber wir haben gerne auf ihn gewartet.

Der Hof wurde zugemacht und bevor meine Frau sich versah, hatte sie Tequila an der Leine in der Hand und siehe da, Tequila benahm sich vorbildlich, gleichmütig und verzieh meinem Sohn sogar, dass er sich über ihn beugte, obwohl er fremd war.

Die Entscheidung

Tequila ein neues zu Hause zu geben, haben wir dann in Ruhe zu Hause übers Wochenende gefasst.

In der Woche darauf haben wir die Einzelheiten geklärt.

Unsere Entscheidung für Tequila und die Rasse der Staffs haben wir ganz bewusst getroffen.

Aufgrund meiner Erfahrung mit dieser Rasse kam für mich nur ein solcher Hund in Frage.

Richtig erzogen und gut gehalten gehört diese Rasse für mich mit zu den besten Familienhunden.

Dennoch war es für uns wichtig, Tequila vor der Übernahme erst einmal kennen zu lernen. Wir sind dann abwechselnd jeden Tag ins Tierheim gefahren, um mit Tequila spazieren zu gehen. Von Anfang an zeigte er große Freude, Zuneigung und Dankbarkeit.

Die Beantragung bei unserer Verwaltung für die Haltung eines Hundes dieser Rasse gestaltete sich bis auf kleinere Missverständnisse fast problemlos. Es ist halt ein bisschen Zeitaufwand, der sich aber auf jeden Fall gelohnt hat.

Die Übernahme…

konnte dann nach ca. 8 Wochen des Kennenlernens am 10. Oktober 2009 erfolgen.

6 Wochen später nach einigen Einzelstunden in der Hundeschule und Prüfungsvorbereitung (Sachkundenachweis und Wesenstest) konnten wir die Prüfungen ablegen, welche Tequila mit Bravour bestand.

Tequila konnte ja schon alles. Er gehorcht auf Hand- und Rufzeichen.

In der Zwischenzeit hat er trotz seines fortgeschrittenen Alters weitere Kunststückchen wie Unterscheidung der Vorderpfoten und „Toter Hund“ gelernt.

Nach 4 Monaten bei uns möchten wir Tequila nicht mehr missen. Er ist zu einem vollwertigen Familienmitglied geworden. Seine Unsicherheit am Anfang verliert sich immer mehr und je sicherer er wird, desto besser gehorcht er auch. Er ist ausgeglichen und liebt Spaziergänge in der freien Natur über Felder und durch den Wald.

Er gibt die Liebe, die ihm entgegengebracht wird, vielfach zurück.

Trotz aller Auflagen, welche mit der Haltung dieser Rasse verbunden sind, lohnt sich der zweite Blick.

Ich kann nur allen Mut machen die sich diese Rasse als Familienhund (mit älteren Kindern) anschaffen möchten.

Wir besuchen weiterhin die Spielstunden in der Hundeschule und sobald wieder etwas mehr Zeit ist, weitere Ausbildungskurse. Nicht, dass Tequila die bräuchte (ich hab die wohl nötiger), aber es macht Spaß mit ihm zu arbeiten.

Er kann „rechtes Bein hoch“, „linkes Bein hoch“ und sogar im Sitzen. Er schnarcht mit mir um die Wette und manchmal pupst er, dass einem die Luft wegbleibt (dann schaut er einen mit einem solch treuen Blick an, als wollte er sich dafür entschuldigen und geht 2 Meter zur Seite).

Er hat eine sehr ausdrucksstarke Gesichtsmimik, die uns schon des Öfteren zum lachen gebracht hat und weicht mir nicht von der Seite.

Tequila darf uns fast überall hin begleiten. Besuche in der Gastwirtschaft, Fußballplatz und auch größere Menschenansammlungen stellen für ihn kein Problem dar. Er ist zuverlässig und nimmt den ihm zugewiesen Platz ohne Murren ein und verbleibt dort, bis wir wieder gehen.

Seine 7 ½ Jahre sieht man ihm nicht an und wir hoffen, dass er uns noch lange erhalten bleibt.

Als seine Betreuerin vom Tierheim zur Nachkontrolle kam, war Tequila vor Freude nicht mehr zu halten - und er hatte zuerst nur ihre Stimme gehört.“

Details

Art: 
Hund
Kastriert: 
Ja
Markierung: 
Gechipt
Herkunft: 
Abgabe
Geschlecht: 
Männlich
Eingetroffen: 
Freitag, 9. Januar 2009
Rasse: 
Am-Staff-Mix
Geboren: 
08/2002

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